Oktober - Month of the Rosary


1.Kurzbericht: Month of the Rosary

Wie die Überschrift schon verrät ist dieser Monat der Monat des Rosenkranzes. Das Jugendzentrum und St. James Parish (Kirche der Salesianern) leiteten diesen mit dem Marian Camp ein. Bei dem auch wir Voluntäre mitwirken dürfen. Ein Bericht dazu findet sich auf dem Blog meines Mitvoluntäres Daniel*.

 * die Verantwortung und Rechte der Inhalte liege allein bei dem Autor Daniel und den DonBosco Volunteers


6.Eintrag: Wir kennen sie alle

Wir kennen Sie alle. Sie umgibt uns in unserem täglichen Leben. Meist eher lästig, ab und zu ringt Sie uns ein Schmunzeln ab, vielleicht schafft Sie es uns zu packen und zu begeistern. Manchmal kennen wir Sie fast zu gut, wenn man doch bedenkt wie banal Sie ist. 

Wo man auch hingeht Sie ist überall. Schon seit vielen Jahrtausenden wandelt Sie unter uns. Ganz gleich ob Mensch oder Tier. Ihre Art und Ausübung unterscheidet sich je nach Kausalität, Raum und Zeit. Wir entwickeln Theorien wie Sie noch ansprechender wird. Ganze Studiengänge und Bücher befassen sich mit Ihr. Das täglich Brot von zahlreichen Menschen ist von Ihr abhängig. 

 

Ich denke es ist ganz klar, Sie ist sich dieses  Artikels würdig. Ob der Artikel diesem doch so komplexen Thema auch gerecht wird, mag ich aber zu bezweifeln.

Falls noch nicht klar ist, wovon ich spreche, es geht natürlich um  

WERBUNG. - Werbung in Sambia

 

Überall ist Sie zu finden im Radio und Fernsehen, auf Plakaten an Straßen und Kaufhäusern, bei den zehn Taxifahrern, die dir ihre Dienste anbieten oder den Kids, welche ihre Ware bis hoch an das Busfenster strecken ...

Sie versucht uns mit billigen Preisen, lautem Brüllen oder aufregenden Geschichten zu locken. 

 

Fernsehen:

Doch nervt es uns nicht alle, wenn ein Film andauernd von fünf minütigen Werbepausen unterbrochen wird, bei der innerhalb von 15 Sekunden ein Werbespot nach dem anderen auf einen einprasselt? Das sind 4 Werbespots pro Minute und 20 Werbespots während einer Pause. Wer könnte wohl nach einem Film alle fünfzig bis achtzig unterschiedliche Produkte aufzählen? 

Und jetzt stelle man sich vor das sogar die Nachrichten von drei Werbepausen unterbrochen werden. (An dieser Stelle eine kleine Anmerkung: Die Nachrichten dauern eine Stunde und werden meist von einem vorgetragen ab und zu sieht man auch Bilder oder kurze Videos im Großen und Ganzen, aber eine langweilige Angelegenheit) 

Nun das hat - wie eigentlich auch ganz logisch- zu Folge, dass die Meisten die Werbespots hier kennen zumal eigentlich immer die gleichen fünf bis zehn  Werbespots angespielt werden. Ein Werbespot erzählt meist eine lustige Geschichte und dauert  - im Gegensatz zu Deutschland- auch entsprechend lange.

Mal singen oder tanzen die Leute, mal darf man ihnen beim Karate/Boxen zuschauen. Mal fängt ein bedrohlich aussendener Mann(Gast) an, aus dem Restaurant auf zustehen und hinten die Küche zu putzen. Ein anderer weißer Motorradfahrer beeindruckt die Sambianer mit seinen Sprachkenntnissen (einer der hießen Sprachen kein Englisch). 

Wie hier vielleicht schon deutlich geworden ist, lockern die Werbespots die Nachrichten auf und haben bei uns zumindest schon den ein oder anderen Ansatz zu einem Gespräch geliefert. 

 

Radio: 

Ich hab leider noch nicht ausreichend Radiowerbung, gehört um hier einen vernünftigen Vergleich aufzustellen, aber fühlt euch frei mir einen Ansatz zu liefern. 

 

Plakate: 

Ich denke ihr seid mit Bildwerbung alle vertraut, außer das es hier vielleicht mal zwischen den Sprachen wechselt unterscheidet sich das nicht groß. Aber  hier hat gefühlt jedes dritte/fünfte Haus einen Anstrich mit Logo in der Farbe einer der drei, großen sambianischen Telefonanbietern. 

 

mündliche Werbung:

- Taxi und Busse

Wie bereits angeschnitten versuchen hier zahlreiche Menschen dir ihre Dienste oder Produkte zu verkaufen. Beim Verlassen eines Busses, Einkaufszentrums oder Geschäftes stürzen sich die Taxifahrer (Busfahrer sind hier eingeschlossen) auf dich und rufen "Taxi Madame", der ein oder andere folgt dir auch ein ganzes Stück auch wenn man ihn vielleicht ignoriert oder bereits mehrfach erklärt hat das man abgeholt wird. (Generell gilt hier (gemeint ist diesmal Lusaka): nicht du findest das Taxi es findet dich, da sich die Taxis nicht sehr von regulären Automobilen unterscheiden). Auch hat ein Taxifahrer einen anderen auch schon angeschaut "Störe meine Kunden nicht".

- Straßenverkäufer

Sehr gefährlich, wenn man die Verkäufer/Ware auch nur begutachtet, ansprechen ist ein sehr gefährliches Terrain 

Dies könnte nämlich zur Folge haben das 

a) sie das sofort merken

b) sich viele um dich herumscharren und 

c) du sie nie wieder loswirst   z. B. machte ich neulich den Fehler zu einem anderen Freiwilligen zu sagen die lila Chips seien nicht schlecht (auf deutsch wohlgemerkt) und sofort hält uns der Verkäufer eine Packung  lilaner Chips vor die Nase

Hier ein kleiner Tipp: will man tatsächlich etwas kaufen muss man einfach länger warten es wird mit der Zeit billiger

 

Okay ich denke das wars erstmal mir der Werbung, ich hoffe ich konnte euch ein bisschen unterhalten. 

5. Oktober 2017


7.Eintrag: Tag der deutschen Einheit

Schon zum dritten Mal in diesem Monat, trete ich eine Reise nach Lusaka an. Dieses Mal mit der Aussicht auf ein ganz besonderes Ereignis: dem Tag der Deutschen Einheit. Wie viele, der in Sambia lebenden Deutschen, haben auch wir eine Einladung in die Deutsche Botschaft bekommen. 

 

Nachdem wir einen Tag früher anreisen mussten, nutzen wir die Gelegenheit,  um mal richtig Einkaufen zu gehen: in einem Einkaufszentrum. Hier vergisst man fast,  dass man in Afrika ist und die Anzahl an Menschen aus westlichen Ländern ist gleich erheblich höher.

 

Jetzt aber zum eigentlichen Thema: dem Tag der Deutschen Einheit. Abends fand der festliche Empfang statt. Ein roter Teppich wurde ausgerollt und der Botschafter schüttelte jedem Gast beim Eintritt die Hand.

Es dauert nicht lange bis sich Freiwillige aus ganz Sambia zusammenfinden und eine große Gruppe bilden. Endlich kann man sich mal guten Gewissens deutsch unterhalten und eine vertraute Atmosphäre genießen. Es gibt auch deutsches Essen: Spanferkel (kaum als solches erkennbar) Currywurst und Leberkäse sowie Häppchen (Pumpernickel), aber natürlich auch Dinge wie Nshima*. Der Botschafter hält eine beeindruckende Rede und auch der sambische Minister für Wasser und Sanitäranlagen ist anwesend. 

 

Mit vielen Freiwillige unterhalte ich mich an diesem Abend über ihre Einsatzorte oder ihren persönlichen Glauben. Wir tauschen Kontakte aus und gründen eine WhatsApp Gruppe, um uns bei möglichem Reisen zu besuchen. 

 

Auch Musik gibt es, zu Beginn Vivaldi, später auch moderne Musik, für alle die Tanzen wollen. 

 

Nicht allzuspät kehren wir aber zurück in die City of Hope. Wir wollen den Wachhunden, welche Nachts freigelassen werden nicht begegnen...

 

Bald darauf geht es zurück nach Mansa in  meinem Alltag.

 

 

*NSHIMA = sambisches Nationalessen: Brot aus Maismehl, beim Essen kneten und damit Beilage aufnehmen (Ungeübte wie ich essen es mit Besteck) 

nahezu geschmacklos und von der Konsistenz mit festem Grieß vergleichbar 

 


2.Kurzbericht: Independence Day

Heute am 24.Oktober feiert Sambia Independence Day. Der Don Bosco Youth Center nimmt an diesem selbstverständlich teil. Der Karate Club wird dort am Marsch teilnehmen und anschließend eine Aufführung im Stadion geben. Zwei von uns Voluntären werden kurzerhand als Begleitung ausgewählt. Unsere Aufgabe ist simpel: anwesend sein*.


Da sich die Messe wegen des Nationalfeiertags etwas zieht, müssen wir innerhalb weniger Minuten fertig sein und haben nicht genug Gelegenheit uns ausreichend fertig zu machen.  Wir begeben uns auf dem Weg zum Market und nehmen dann ein Taxi. Beim Warten in der Stadt an dem Marschbeginnsplatz auf unser Karateteam, welches selbstverständlich joggt, fragt mich einer der Leader, ob ich müde bin und erklärt mir kurzerhand, dass ich mich auf einen sehr langweiligen Vormittag einstellen soll. Der Marsch ist ganz lustig hinterher haben wir allerdings kaum etwas zu tun. Wir warten auf die Aufführung und sitzen mehrere Stunden in der prahlen Sonne. Auch hier stellen wir Voluntäre - wohl aufgrund unserer Hautfarbe- eine Attraktion dar. Unterhaltungen sind kaum möglich, da nahezu niemand ausreichend Englisch spricht - zudem sind unsere Kenntnisse von  Bemba sehr mäßig. Ich habe außerdem das Glück einige meiner Schüler und Oratoriumskinder zu treffen. 

Bin aber froh als es schließlich wieder nach Hause geht, da wir uns einen Sonnenbrand, als  Folge der senkrecht scheinenden Sonne und der fehlenden Vorbereitung mangels Zeit, eingefangen haben. Natürlich sehr zur Belustigung aller. 


*An verschiedenen Stellen erklärt man uns, dass sich die Kids durch unsere Anwesenheit besser benehmen würden (da  wir aufgrund sprachlicher Barrieren kaum zurecht weisen können). Auch dient unsere Anwesenheit als Werbung für das Oratorium und das Jugendzentrum.

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Kommentare: 2
  • #1

    Elisabeth Dehm (Mittwoch, 25 Oktober 2017 21:45)

    Liebe Veronika,
    es macht echt Spaß, deine Berichte zu lesen, unterhaltsam, informativ, anschaulich! Das Schreiben liegt dir offensichtlich, eine Gabe, die wir bis jetzt noch nicht bei dir kennengelernt haben. Aber bei deinem ausgefüllten und sicher auch anstrengenden Alltag bleibt dir vermutlich wenig Zeit dafür! Liebe Grüße und Gott befohlen! Deine Großmutter

  • #2

    Ulrich Eckert (Mittwoch, 01 November 2017 22:23)

    Liebe Veronika, danke, dass du uns mal ein paar Erfahrungen teilst und schön, dass du dich auch in das KAtholische so gut einleben kannst. Schön, dass dich das marianische nicht abschreckt. Maria steht eben mehr für das passive des Glaubens, unsere Gesellschaft ist eben mehr aktiv eingefärbt.

    Bis bald und schön, dass du mit den anderer Volontären zurecht kommst. Lieber Gruß Dein Ulrich